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Montag, 12. Juni 2017

Versöhnung

Was bedeutet Versöhnung? Bedeutet es, dass ich sagen muss: du hattest recht, ich lag falsch? Bedeutet es, dass alle Fragen geklärt sind und jedes Problem gelöst ist?
Nein! Dann müsste ich mich nicht versöhnen, denn wie ein richterlicher Beschluss lägen die Fakten vor mir. Die Erfahrung zeigt: So ist das Leben nur selten, so eindeutig, so erklärbar und durchschaubar. Wäre das Leben so, dann hätte es etwas kaltes und hartes an sich. Es würde ablaufen wie nach einer dicken Gebrauchsanleitung. Das Leben wäre irgendwie tot.

Versöhnung ist für mich etwas anderes:

Versöhnung: Wir lassen das Vergangene zurück, wir lassen es gut sein.
Versöhnung: Jeder soll leben können, nichts soll uns in der Vergangenheit fesseln und uns den Mut zum Leben stehlen.
Versöhnung: Wir gehen den Weg gemeinsam weiter. Wie ist es genau zugegangen in der Vergangenheit? Wer weiß das schon, wer kann es klären, wer ermessen? Vertrauen wir das Vergangene Gott an und leben wir frei - versöhnt - weiter!
Versöhnung:  Nur einer ist gut, Gott der Herr. Vor ihm sind wir alle gleich, alle sind wir Sünder, alle haben wir Fehler. Vor Gott sind wir alle auf der gleichen Ebene. Ich bin nicht perfekt, und mein Nächster auch nicht. Wie befreiend, wie entlastend. Wenn ich das weiß, kann ich entspannt versuchen mit neuem Mut mein Bestes zu geben, kann meine Beschränkungen annehmen, und die der Menschen um mich herum.
Versöhnung: ER, der Einzige der ganz gut ist, nimmt mich in die Arme und richtet mich wieder auf. So wie es Jesus mit den Gelähmten getan hat, so wie der Barmherzige Vater den verlorenen Sohn in die Arme nimmt. 
Weil Gott uns Versöhnung schenkt, können auch wir uns Versöhnung schenken.
PA Ruben

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